Als versucht wird Cybertron zur Erde zu holen und die Stäbe zerstört werden fällt ja cybertron wieder in sich zusammen (singularität) ...blöd nur, dass dann die Erde nicht auch mit hineingezogen wird so nah wie diese an cybertron ist!
Spoiler
Das - und außerdem: Was ist mit der Gravitation los? 1/4-Cybertron und die Erde müssten augenblicklich ineinander krachen...
Original von Dirk Diggler
Wenn du den Film auf seiner Erzählebene sezierst, findest du sicher noch mehr Kritikpunkte an dem Film. Wenn du es lässt, würdest du dein Hobby (Beruf?) nach deinen Maßstäben sicher nicht mehr korrekt machen, oder?
Ich habe mich inzwischen mit AVATAR ausgesöhnt. Den ganzen Kolonialismus-Kram finde ich zwar immernoch schräg. Inzwischen mag ich den Film vor allem für die ganzen Transzendenz-Momente; alte Welt verlassen und neue betreten, Mensch<->Avatar-Transfer als Erleuchtungserlebnis, Welt als kontinuierlichen Prozess statt Summe von Dingen begreifen... eigentlich ist AVATAR ja doch ganz cool.
„Green Lantern" ist ein wichtiger Film. Mit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" und „The Dark Knight Rises" enden zwei gewaltige Franchises – und damit auch der lange Goldrausch der Warner Bros. Studios. Eine neue Alchemie muss her! Das gilt auch für die Comic-Schmiede DC, die in puncto Kino-Präsenz kaum mehr mit der Marvel-Konkurrenz mithalten kann. Sicher, Christopher Nolans spektakuläre „Batman"-Reihe ist und bleibt die prestigeträchtigste Comicfilm-Marke. Von einem krönenden Allstar-Projekt à la Marvels „The Avengers" ist man bei DC mit Nolans eigensinnigen Thrillern aber weit entfernt. Der Star-Regisseur selbst wird ja nicht müde, die Inkompabilität seiner „Batman"-Interpretation mit dem restlichen DC-Pantheon zu betonen. Mit „Green Lantern" also soll James-Bond-Schutzengel Martin Campbell („James Bond 007 - Casino Royale", „James Bond 007 - GoldenEye") die Kohlen aus dem Feuer holen, ein neues Franchise für Warner starten und ein ausbaufähiges DC-Filmuniversum schaffen. Zumindest in der Theorie klingt das gut; immerhin hat der neuseeländische Filmemacher längst bewiesen, dass er wirtschaftliche und cineastische Erwartungen nicht nur zufriedenstellen, sondern sogar übertreffen kann. Und dann das: „Green Lantern" ist ein uninspiriertes Blockbuster-Planspiel, ermüdend konventionell inszeniert von einem Regisseur, der mit seinem Stoff fremdelt und lieblos konstruiert von einem Autoren-Quartett, das die Integrität seiner Figuren konsequent missachtet.
Gerade noch kann Abin Sur (Temuera Morrison), mächtigster Vertreter einer kosmischen Elite-Streitmacht namens Green Lantern Corps, seinen Freund und Kollegen Sinestro (Mark Strong) vor der fürchterlichen Gefahr warnen – dann schlägt das Weltraum-Ungetüm Parallax, eine Manifestation der Ur-Energie Furcht, zu. Tödlich verwundet flieht Abin Sur in den entlegensten Winkel des Universums. Dort auf der Erde, so fordert es sein von der Macht der Willenskraft befeuerter Ring, wird er in einem Menschen namens Hal Jordan (Ryan Reynolds) seinen Nachfolger finden. Nachdem Hal den Ring an sich genommen und in mystischer Trance versunken den Lantern-Schwur geleistet hat, wird er nach Oa, der Heimatwelt der Lanterns, geschleudert. Derweil kommt der linkische Wissenschaftler Hector Hammond (Peter Sarsgaard) bei der Obduktion von Abin Surs Leichnam mit Parallax-Resten in Berührung und mutiert zum dämonischen Herold des Weltenverschlingers. Um Hector und Parallax an der Zerstörung der Erde zu hindern, muss Hal seine Furcht überwinden, seine kosmische Bestimmung annehmen und ein Green Lantern werden...
Was war das für eine Achterbahnfahrt, dieses einjährige Marketing-Vorspiel zur DC-Hoffnung „Green Lantern". Auf der Comic-Con 2010 in San Diego erntete Ryan Reynolds tosenden Applaus, nachdem er den Green-Lantern-Schwur für einen kleinen Fan rezitiert hatte. Mit dem ersten Teaser im November ging es steil bergab, Presse und Comic-Fans spotteten über den misslungenen Spagat zwischen Slapstick und Space-Opera. Im April 2011 konterte Warner auf der WonderCon in San Francisco mit einem vierminütigen Trailer, der das Fachpublikum mit wuchtigen Weltraum-Panoramen überwältigte. Bloß die Animation der verflixten Maske sorgte weiterhin für skeptisches Geraune. Es folgte ein Trailer zur Lantern-Mythologie, ein Versprechen: Wir gehen keine Kompromisse ein, wir bringen diese Comic-Bilder in all ihrer grandiosen Absurdität auf die Leinwand. In diesem Sinne rief Reynolds seinen Film als neuen „Krieg der Sterne" aus, als ein Tor in eine neue Welt, wie es 1977 von George Lucas aufgestoßen worden war. Das war größenwahnsinnig - seinen Versuch, sich ein ikonisches Alter Ego wie vor ihm Johnny Depp („Fluch der Karibik") mit Jack Sparrow oder Hugh Jackman („X-Men") mit Wolverine zu schaffen, nahm ihm jedoch niemand krumm.
Wohl aber den fertigen Film. Am US-Startwochenende blieb „Green Lantern" deutlich hinter dem solide gelaufenen „Thor " und knapp hinter dem Beinahe-Flop „X-Men: Erste Entscheidung" zurück. Ja, die internationale Kritik hat Campbells Superhelden-Streifen mit der Hingabe enttäuschter Fanboys pulverisiert. Doch das muss noch kein Box-Office-Scheitern bedingen, wie Michael Bay („Transformers - Die Rache") und Roland Emmerich („2012") immer wieder demonstrieren. Das eigentliche Problem: Während die Krawumm-Granden das Versprechen spektakulärer CGI-Orgien verlässlich einhalten, entpuppt sich „Green Lantern" schlichtweg als Mogelpackung. Mit den Trailern ist fast das komplette Weltraum-Szenario abgedeckt, bloß rund zehn Leinwandminuten gibt es den mysteriösen Planeten Oa überhaupt zu sehen. Die Lanterns sind Statisten, die zu Beginn lahme Exposition liefern und dem siegreichen Einzelkämpfer Hal in den letzten Filmsekunden dann nochmal auf die Schulter klopfen. Nein, ein Tor in eine neue Welt hat hier niemand aufgestoßen; das spannende Lantern-Universum wird lediglich angedeutet.
Und diese Andeutung reicht gerade weit genug, um Reynolds „Krieg der Sterne"-Verweis zu verstehen. Die Parallelen zwischen den 1940 von Bill Finger und Martin Nodell begründeten „Green Lantern"-Comics und George Lucas' Sternensaga sind offensichtlich: Hier gibt es das Lantern-Corps, dort den Jedi-Orden; hier grüne Willenskraft und gelbe Furcht, dort helle und dunkle Seite der Macht. Wie Anakin Skywalker flirtet auch ein wunderbar sinister von Mark Strong vorgetragener Sinestro mit der dunklen, pardon, gelben Seite der Macht – was dann im Abspann noch als Twist nachgeschoben wird, ist aufgrund des sprechenden Namens geradezu obligatorisch. Und schließlich ist da Luke, pardon, Hal selbst, ein junger Pilot vom äußersten Rand des zivilisierten Universums, ein Auserwählter, der erst noch in seine Rolle wachsen muss. Zum Popkultur-Phänomen wurde „Krieg der Sterne" jedoch, weil das Publikum diese fremde Sternenwelt gemeinsam mit Luke erkunden und bestaunen durfte, weil es an seiner behutsam erzählten Wandlung Anteil nahm und mit ihm am Geheimnis der Macht herumrätselte.
All das fehlt „Green Lantern". Sobald Hal auf Oa angekommen ist, wirft er sich vor einer Spiegelwand in Pose und jubelt über seine neugewonnene Flugfähigkeit. Eine Trainingscollage später beschließt er dann, kein tauglicher Lantern zu sein – zwei Einstellungen später ist er wieder auf der Erde angekommen, wo der lange Rest des Films stattfindet. Zeit zum Staunen bleibt dabei nicht, zumal Hal die atemberaubende Offenbarung gleich wieder vergessen zu haben scheint. So wird er selbst zum Rätsel: Das Schicksal des Universums ist ihm schnuppe, als Parallax aber gen Erde wütet, spaziert er zurück nach Oa und bittet um Hilfe. Bloß, wozu eigentlich? Den mittelprächtig animierten Flugschädel Parallax, an dem zuvor ganze Lantern-Legionen gescheitert sind, besiegt er schlussendlich alleine – vor allem dank der Empfehlung seiner Freundin Carol (Blake Lively), jetzt doch bitte mal mutig zu sein. Besser hätte sie ihm Stilbewusstsein empfohlen.
Ja, die Comic-Bilder sind da, in all ihrer grünen Absurdität. Kraft seines Ringes beschwört Hal nicht nur Flammenwerfer, Sprungfedern und Gatling-Guns, sondern sogar einen Oldtimer samt schwebender Carrera-Rennbahn, um einen daran angekoppelten Helikopter vor dem Absturz zu bewahren. Hier wird einmal mehr sichtbar, dass sich eine saubere 3D-Postkonversion und am Rechner entworfene Sequenzen stimmig ergänzen, während die regulären Kamerabilder nicht davon profitieren. Ebenso offenbar wird in diesen Augenblicken, dass Campbell kein Mann für Greenscreen-Exzesse ist. Während er „Casino Royale" berauschend körperlich inszenierte, arbeitet er hier bloß sterile Action-Setpieces ab. So platzt die Monsterwolke Parallax etwa einfach in ein Scharmützel zwischen Hal und Hector rein, ohne dass ihre Ankunft in irdischen Gefilden mit mehr als einer Einstellung vorbereitet worden wäre. Vom Endzeit-Spannungsaufbau eines Emmerich fehlt hier jede Spur.
Anders als Kenneth Branagh mit „Thor" findet Campbell keinen Ansatz, einen kohärenten Erzählstil zwischen überbordender Comic-Ästhetik, epischer Hintergrundgeschichte und Humor-Versatzstücken zu entwickeln. Seine Slapstick-Einlagen sind knirschender Sand im Getriebe der unterrepräsentierten Comic-Mythologie, während er beim Niedergang des albtraumhaft deformierten Hector mit dem Bodyhorror eines David Cronenberg flirtet. „Green Lantern" ist unfertiges Patchwork – und eine traurige Niederlage für Ryan Reynolds. Wie wichtig ihm die Rolle war, ist jederzeit sicht- und spürbar. Alleine sein unschuldiger Charme hält das Konstrukt zusammen, während der erhabene Jedi-Meister Strong und ein derangierter Peter Sarsgaard als „Elefantenmensch"-Widergänger in anderen Filmen zu spielen scheinen. Apropos: Ob es nach dem enttäuschenden US-Start und der harten Presse andere Filme im neuen DC-Universum geben wird, das wissen wohl nur die allsehenden Wächter von Oa. „Green Lantern" ist ein wichtiger Film. Ein guter Film – nein, das ist er nicht.
Einer der besten Mainstreamfilme seit... keine Ahnung. Dann wiederum ist er garnicht so mainstreamig. Mir fällt zumindest kein Blockbuster ein, der so virtuos mit religiösen Themen und Bildern spielen würde. Quorras Auto sah bescheuert aus und die Grid Games waren jetzt nicht sooo spannend. Aber ansonsten? Von mir aus hätte der Film auch gerne 3 Stunden laufen können. 3x geschaut & Blu-ray incoming!
Welche Lesart Cameron beabsichtigt, ist mir klar. Seit wann aber wäre ein Künstler Herr seines Zeichensystems?
Ausbeutung ist böse und falsch, klar soweit... oder doch nicht? Das Drehbuch beinhaltet einen Prolog auf der Erde, in dem ausgeführt wird, wie dreckig es um unseren Planeten bestellt ist. Die Ausbeutung wirkt im Kino-Cut wie ein Schachzug aus dem militärisch-industriellen Komplex - das ist feige. Denn zwischen den Zeilen geht es hier auch um das Überleben der irdischen Zivilisation. Dass der miese Industrie-Führer (Namen vergessen) damit Profit machen will, ist Teil seiner Figur; das hat aber wenig mit der Notwendigkeit des Unternehmens an sich zu tun.
Das auf der einen Seite - weiter sehe ich einfach nicht ein, eine solche going native-Geschichte als simplen aber ach so ehrenhaften Akt der Buße zu lesen, wenn der Weg der Einsicht doch wieder nur über die Führungsposition der Indigenen läuft. Die Geschichte ist hier ambivalenter, als es viele wahrhaben wollen: Sich in die fremde Kultur eingliedern kann Jake nicht. Er muss sie bezwingen, sich als ihr neuer Führer positionieren. Er benutzt die Na'vi-Mythologie (das gezähmte Vogelviech als Zeichen der Führerschaft), um seinen Privatkrieg zu führen. Denn wenn eins im going native-Motiv nicht enthalten ist, dann ethisch-moralische Katharsis. Es geht dabei IMMER um die Wiederaufrichtung gebrochener und ganz und gar individueller Männlichkeit (siehe vergleichbare Figuren aus DANCES WITH WOLVES oder LAST SAMURAI). Bloß sind hier genannte Filme dann auch so ehrlich, es dabei zu belassen: Gerade LAST SAMURAI arbeitet sehr schön heraus, dass Tom Cruises Figur kämpft, weil er selbst ein neues Zuhause gefunden hat - und nicht, weil er große Ideale hat. Die von ihm verabscheute Apologetik des Mordens ist bei den Samurai genauso präsent wie bei seinen US-Dudes. Er entscheidet sich bloß für eine Seite - ohne ethisch-moralisches Gütesiegel. Und da ist AVATAR eben anders und weitaus heuchlicherischer, indem Cameron das per se auf eine egozentrische Wandlung abzielende going native-Motiv in seine grünen Floskeln bettet.
Zwar ist Camerons Inhalt auch nicht innovativ oder super-tiefgründig, jedoch für dieses Optikfeuerwerk ok und die Botschaft ist eh nie verkehrt!
Botschaft?! Achja, genau: Dass man die Sünden des Kolonialismus am besten büßt, indem man einen indigenen Stamm infiltriert, seine Prinzessin flachlegt und sich schließlich zu seinem Anführer ernennt? Echte Demut, yup!
Du kennst das Ende von LOST?! Das war dein letzter Post als freier Mann!
Man könnte den gesellschaftlichen Kontext einbeziehen - aber Verrohung der Jugend und T4? Wo ist da der Bezug? Die Pornographisierung (hier explizit als voryeuristische Körperschau und nicht als Sexfilm verstanden) im Teen-Age ist wohl eher am Torture Porn-Genre abzulesen.
Was man aber genauso besprechen muss, ist dies: Nach Sichtung des 3 Minuten längeren Director's Cut (...3 Minuten. Mir ist die Kinnlade runtergeklappt. So ein unfertiger Film und dann nur 3 Minuten dazu?) gebe ich nun endgültig auf. Der Film ist ein Desaster, weil er es ums Verrecken nicht schafft, seine Figuren auch nur minimal interessant zu vermitteln und mit ihnen fiebern zu lassen.
McG will unbedingt Teil 5 drehen. Ein Glück, dass im Februar die Rechte verkauft werden und der neue Besitzer sich diese Personalie vielleicht nochmal gründlich überlegt.
Der Film geht viel zu beschämt mit seinem unvermeidlichen Pathos um, die Figurenzeichnung ist schlampig, die Plausibilität der Handlungsschritte ebenfalls (wie kann es unter solchen Bedingungen zur Liebesgeschichte kommen? Worin besteht Victors Beziehung zu seiner Tochter? etc.). Die Inszenierung bleibt dem hippen und modernen Stil der Vorgänger verpflichtet, statt die theaterhafte Dimension des Stoffes zu umarmen. Verspielte Chancen. Sehenswert ist der Film trotzdem: Michael Sheen und Bill Nighy machen all das richtig, was Regisseur und Autor verpatzen und liefern feinsten Shakespeare ab!
Nicht pauschal, sondern jedes Mal aufs Neue.
Teenager sind dafür nicht sensibilisiert, okay. Aber bei 30+ Jährigen wundert es mich schon, wie sie auf so einen ultra-reaktionären Kram abgehen können. Wäre die Twilight-Serie jetzt im amerikanischen Bible Belt groß rausgekommen, okay. Aber überall sonst?
Zitat:
Reduziert aufs Grundthema: Jugendliches Erwachen, erste Liebe, Konkurrenz, Kampf ums Weibchen (hier halt zw. Vampir und Wehrwolf) daraus ergeben sich halt die Konflikte.
Auf die Grundthemen reduzieren, au fein! ->
1) Enthaltsamkeit und Triebverzicht: Vampirismus war seit Bram Stoker eine durchsexualisierte Metapher. Stephenie Meyer bekennt ja offen und gerne, sich mit Vampir/Gothic Horror-Literatur nicht auszukennen. Die Motivgeschichte ist ihr so fremd, dass sie aus den Vampiren asexuelle Wesen macht. Der Vampirkuss ist ein sexueller Akt - so verwundert es nicht, dass die 'guten' Vampire 'Vegetarier' sind. Die Cullens lehren ihre Kinder Triebverzicht, der unartige Youngster, der Bella immer noch anknabbern will, wird freilich gescholten. Edward selbst steht noch nicht ganz über seiner vampirischen Natur und muss sich von Zeit zu Zeit am Riemen reißen - aber eben darum geht es ja. Deswegen, wie am Ende von New Moon verdeutlicht: Kein Vampirkuss vor der Ehe.
2) Homo-Erotik versus Homophobia: New Moon betreibt eine schamlose Ausstellung männlicher Körper. Die einen glitzern im Sonnenlicht, die anderen laufen schwitzend und fast nackt durch den dampfenden Wald; bevorzugt im vierseligen Caught In The Act-Modus - was der Film aber zum Teufel nicht zugeben kann: Hinter jedem dritten Baum gibt's da ein Jeans-Depot, damit die vier schnieken Jünglinge auch ja immer tight angezogen aus dem Dickicht zurückkehren können und sich vor allem ja selber untereinander nicht zu nahe kommen. Diese 'Gefahr' besteht ja ganz offensichtlich bei all ihren Körperspielchen, wie etwa beim Cliffjumping an der Küste. Auch hier: Meyer kann die Trieb- und Lust-Symbolik ihrer Monster-Chiffren nicht totschweigen, aber so gut wie möglich neutralisieren.
3) Gender-Diskurs in New Moon: Bella ist eine Protagonistin mit einer einzigen Eigenschaft - ihrer Liebe zu Edward. Mehr Figurenzeichnung wird ihr nicht zugestanden. Die Frau erhält ihre Sinnstiftung und Identität über den Anschluss an die männliche Elektrizität, oder anders - Edward kann sie nur nahe sein, indem sie sich in die männliche Domäne (Motorsport/Extremsport)/Gefahr begibt, diese aber nicht meistert. Sobald sie Herr der physischen Lage wäre, gäbe es keinen warnenden Edward mehr. Außerdem ist sie der männlichen Gewalt unterworfen: Wenn ein Vampir/Werwolf mal die Fassung verliert und die Frau halb tot schlägt/beisst, dann macht das nichts, denn es liegt ja in der Natur des wilden, ungezähmten Mannes. Schön demonstriert wird das an der Freundin eines Werwolfs mit halb zerstörtem Gesicht, die ihren Peiniger natürlich dennoch liebt. Fehlt noch, dass eben der weiter kommentiert: "Es tut mir genauso weh wie dir", oder dass sie ausweicht: "Er meint es ja nicht so, er liebt mich trotzdem".
Zusammengefasst: New Moon kastriert seine Monster-Chiffre, indem der Triebverzicht als charakterisierendes Element des guten Vampirs/Werwolfs ausgestellt wird, ein Entgleisen in ultra-patriarchalische Formen entschuldigt und jede Form abweichender Sexualität symbolisch und visuell tabuisiert wird, während das Frauenbild der Serie nicht mehr als eine inhaltliche Füllung via Abarbeitung an Männlichkeit anbietet.
Und darauf stehen Teenager. Was ist an diesem unreflektierten, ultra-reaktionären Mormonen-Märchen attraktiv?
Der Film ist dermaßen politisch korrekt und konservativ, dass mir die Haare zu Berge standen (und die sind lang). Nicht, dass ich von Emmerich etwas anderes erwartet habe, aber DAS... und wie würdelos mit den Figuren umgegangen wird (vor allem mit dem Zweit-Daddy). Kaum zu fassen, mit welcher Dialogzeile hier ein Film zuende geht, der sich als fucking epic verkauft. Errr... naja, Woody Harrelson war cool, die Explosion des Yellowstone Park atemberaubend, und das Telefonat zwischen Eijfor und seinem Filmdad sehr bewegend - ansonsten eben Emmerich-Krachbumm zum Schulterzucken; zum Glück ohne das Fremdschampotential von 10.000BC. Taugt für einen Kino-Abend mit Kumpels & Bier.
Das ist ja fast eine philosophische Frage: Ist eine Neuerzählung eines einmal dargebotenen Stoffes bereits ein Remake? Oder ist der Stoff als abstrakte Grundkomponente nicht erst einmal völlig dehnbar und wird von jeder Interpretation, unabhängig von jeglicher Chronologie, nutzbar gemacht? Bei THE DARK KNIGHT würde wohl auch niemand von einem Quasi-Remake von BATMAN & ROBIN sprechen, nur weil der Film eine ähnliche Grundkomponente - den Protagonisten - hat.